Engel-Kompositionsreihe

In Zusammenarbeit mit verschiedenen bildenden Künstlern entsteht eine Kompositionsreihe, die Engeln gewidmet ist. Konstantia Gourzi erarbeitet bei diesem Projekt die kompositorische Verbindung verschiedener künstlerischer Ausdruckformen.

Das Projekt

„Die Verbindung von Musik, Bild und Text ist schon immer eine Selbstverständlichkeit für mich. Farbe, Form und Ton sind für mich untrennbar verbunden. Mit dieser Verbindung im Hintergrund Musik zu komponieren, empfinde ich als eine Herausforderung und als Geschenk.“

So entstanden in der Vergangenheit Werke in Zusammenarbeit mit den Künstlern Norbert Banik, Christos Bouronikos, Jannis Gourzis, Vally Nomidou, Antje Tesche-Mentzen, Lila Polenaki, Alexander Polzin, Myrsini Vardopoulou, Athina Stamati, Nelly Tragousti. Auch für bestehende Kunstwerke von Paul Klee und anderen sind auf diese Weise Kompositionen entstanden.

Anfang 2015 begann Konstantia Gourzi an einer Kompositionsreihe mit verschiedenen Besetzungen zu arbeiten, die Engeln gewidmet ist. Engel, die als Bilder oder Skulpturen von befreundeten Künstlern entstanden sind, und sie zu einer musikalisch-lebendigen Darstellung inspirierten. Die Musik interpretiert dabei nicht die Skulptur oder das Bild, sondern steht ihnen klanglich nahe und geht mit ihnen eine neue Verbindung ein. Die meisten Engel-Kompositionen bekommen einen frei erfundenen Namen, der die Klangenergie des Stückes reflektiert.


Bisher entstandene Kompositionen

Anájikon, the Angel in the Blue Garden für Streichquartett. Das Stück wurde für das Minguet Streichquartett komponiert und bei den Kasseler Musiktagen 2015 uraufgeführt. Es wurde durch eine Engel-Skulptur von Alexander Polzin angeregt.

Paharión, the Red Angel in the Garden of las Huelgas, 15 Dialoge zwischen Ost und West für Schola Antiqua, Orthodoxen Psalmisten, Ney, Klarinette/Bassklarinette, Violine und Lyra. Das Stück wurde für Schola Antiqua, Madrid und das ensemble opus21musikplus komponiert. Es wurde durch eine Engel-Skulptur von Alexander Polzin angeregt.

Astrolávos, the Angel at the Bottom of the Sea, Neun Konstellationen für Solo Oboe. Das Stück ist eine Auftragskomposition von Francois Leleux und wurde im Rahmen des Ultraschall Festivals 2016 in Berlin uraufgeführt. Das Stück ist gemeinsam mit einem digital painting von Jannis Gourzis entstanden.

Náraon, the Angel in the Yellow Garden, Sieben Ansichten eines Lächelns für Viola Solo. Das Stück wurde für Hariolf Schlichtigs 65. Geburtstag komponiert und ist eine Auftragskomposition seiner Frau. Es wurde durch eine Engel-Skulptur von Alexander Polzin angeregt.

Ny-él, Two Angels in the White Garden für Orchester in memoriam Claudio Abbado und Pierre Boulez. Das Stück wurde für das Lucerne Festival Academy Orchestra komponiert und ist eine Auftragskomposition des Lucerne Festival 2016. Es wurde durch eine Engel-Skulptur von Alexander Polzin angeregt.

one touch für Streichquartett. Das Stück wurde für das Signum Streichquartett komponiert und wird hauptsächlich im Rahmen des Projektes quartweet des Signum Quartetts aufgeführt. Es wurde durch ein Engel-Gemälde von Antje Tesche-Mentzen angeregt.

„Der Engel der Eewigkeit“ – Hommage à Adolf Wölfli, für gemischten Chor. Das Stück ist Adolf Wölfli und seinem Leben als Maler, Autor und Musiker gewidmet. Es ist entstanden in der Auseinandersetzung mit seinen Bildern und seiner „inneren“ Welt, seinen Bildthemen, Farben und deren Kombinationen.


Pressestimmen

„Als Höhepunkt kündigte sich ein neues Werk Gourzis an mit dem Titel ‚Ny-él, Two Angels in the White Garden’. (…) Bei der Uraufführung, die Gourzi selbst leitete, fielen archaische Rhythmen sowie sehnsuchtsvolle Bläsermelodien auf. Dazwischen schoben sich aber immer wieder störende Geräuschkulissen, bis das Orchester im letzten Satz einen eigentümlich schimmernden Klang erreichte.“ Basler Zeitung, 23.08.2016

„Ganz anders wiederum Konstantia Gourzi, die mit der Lucerne Festival Academy (LFA) konzertierte: Der Auftritt der gebürtigen Griechin, die in München lebt und lehrt, war programmatisch ein Höhepunkt. (…) Davon profitierten vor allem ‚Le Sacrifice’ von Iannis Xenakis und ‚Voyage into the Golden Screen’ von Per Nørgård, die Gourzi mit einer eigenen Uraufführung koppelte: ‚Ny-él – Two Angels in the White Garden’ op. 65. Das Werk ist Abbado und Boulez gewidmet. Orientalisch anmutende Melodien stoßen auf eruptives Schlagwerk.“ neue musikzeitung, 10/2016