Ostern in Konstantinopel – Des Wortes Wegen
11 Momente zwischen Ost und West
op. 37, 2009/10
I. Ankunftsnacht (Orchester)
II. Arie I – geöffnete Tulpe (Solisten-Duo)
III. Vósporos (Chor)
IV. Fanári – lange vor Sonnenaufgang (Tutti)
V. Arie II – ohne Worte (Solisten-Duo)
VI. Karfreitag – lange nach Sonnenuntergang (Tutti)
VII. Gálata Brücke – Anfang (Frauen-Chor/Solisten)
VIII. Gálata Brücke – Ende (Männer/Sopran-Chor/Solisten)
IX. Ostersamstag am Morgen (Tutti)
X. Arie III – ohne Worte (Solisten-Duo)
XI. Abschiedsnacht (Tutti)
Für Orchester, Chor, Byzantinischen Gesang und Violine solo (5 Strings Tenor Violine und Double Strings Violine)
Besetzung: 2.2.2.2. – 4.2.3.0., Pauke, 3 Schlagzeuge, Harfe, Streicher
Dauer: 43 min.
Kompositionsauftrag des Münchner Rundfunkorchesters
Uraufführung: 2. Juli 2010, im Rahmen der Reihe „Paradisi Gloria“ in der Herz-Jesu-Kirche, München. Münchner Rundfunkorchester, Chor des Bayerischen Rundfunks, Stimme: Vassilis Agrokostas, Violine: Miltiades Papastamov, Dirigent: Ulf Schirmer
Werknotiz
Der Auftrag zu dieser Komposition für Orchester, Chor und zwei Solisten stand unter dem Motto „Logos“. Da „Am Anfang war das Wort“ griechischen Ursprungs ist, hatte ich entschieden eine oder zwei Zeilen aus verschiedenen Epochen der griechischen Geschichte zu nehmen wie z.B. aus der Bibel, von Homer, von griechischen Poeten und von dem zeitgenössischen Schriftsteller und Pfarrer Panagiotis Kapodistrias, der den Inhalt dieser Zeilen in Form von Gedichten fortsetzt.
Als ich Istanbul besuchte, war ich sehr von den Klängen der Stadt fasziniert. Es erschien mir notwendig, das ganze Stück als eine Art Klang-Brücke zwischen Ost und West anzulegen. Daher hat der Titel weniger mit Oster-Klängen zu tun als mit der Zeit meines Besuches dort. Dann führte ich alles zusammen: die Gedichte, die Byzantinische, improvisierte und geschriebene Musik. Die verschiedenen musikalischen Richtungen sollten einen neuen Klang bilden im Spannungsfeld von Unterschieden und Gemeinsamkeiten.
In den 11 Momenten wechseln sich Stücke für Orchester, für Orchester und Chor und für Chor alleine ab; dazwischen gibt es Intermezzi mit dem Psalmisten und Violinisten als Duo. Der Geiger, der extra für diese Komposition zwei neue Instrumente in Athen hat bauen lassen (ein Instrument mit 5 Seiten und ein Instrument mit 8 Seiten) spielt zwischen der geschriebenen und dramaturgisch komponierten Musik entweder seine Solo-Partien oder Partien mit dem Psalmisten und Orchester zusammen. Alle 11 Stücke sind Momente, die Istanbul (Konstantinopel) klanglich beschreiben sollen.