Astrolávos, the Angel at the Bottom of the Sea

Neun Konstellationen

op. 68, 2015/16

I. der schrei – intenso
II. der tanz – lirico
III. flüstern – galleggiante, religioso
IV. erstaunt – leggiero ma ben marcato
V. ein kurzer traum – molto calmo
VI. wiegenlied – canto
VII. sehnsucht – molto legato, intenso
VIII. zeitzone – canto da una distanza
IX. stille – liberi, in movimento

Für Oboe solo
Dauer: 11 min.

Kompositionsauftrag von Francois Leleux
Uraufführung: 23. Januar 2016, Radialsystem, Ultraschall Festival Berlin. Oboe: Francois Leleux

 

Werknotiz

Astrolávos für Oboe solo ist die dritte Komposition einer Reihe von Stücken für verschiedene Besetzungen, die Engeln gewidmet sind. Engel, die als Bilder oder Skulpturen von befreundeten Künstlern entstanden sind, aber auch Objekte, deren Bedeutung mir als engelhaft erscheint, inspirierten mich, ihnen Klang zu geben und sie musikalisch lebendig darzustellen.

Astrolávos ist der Name der antiken astronomischen Uhr, die am Meeresboden vor der griechischen Insel Antikýthira gefunden wurde. Eine Uhr, eine hochkomplizierte Mechanik, die es gestattet, bestimmte Konstellationen unseres Sonnensystems sehr genau anzuzeigen. Diese technische Errungenschaft hat mich zu einer musikalischen Verarbeitung inspiriert. Die Komposition besteht aus neun Miniaturen, die so nacheinander gespielt werden müssen, so dass der Puls der Interpretation von Anfang bis Ende durchgehend empfunden wird – wie Wirkung einer mechanischen Uhr. Auf diese Weise wird ein eigener Zeit-Rhythmus erzeugt.

Das digital entworfene Titelbild „Astrolávos“ ist gleichzeitig mit der Komposition in einer Zusammenarbeit mit dem griechischen Künstler Yannis Gourzis entstanden.

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Yannis Gourzis, Astrolavos, digital paintaing, 2015 © Yannis Gourzis; Francois Leleux und Konstantia Gourzi, Foto: Norbert Banik