Five Songs for Lefkas

op. 27, 2005

I. Moonlight in Lefkas
II. In the Agora of Lefkas in the Morning
III. Ode to Maria Faneromeni
IV. Dawn in Ligia
V. Lefkas Dance

Für Streichorchester
Dauer: 14 min.

Kompositionsauftrag des Lefkas Festival anlässlich des 50. Jubiläums des Lefkas Festival
Uraufführung: 7. August 2005, Lefkas Festival, Griechenland. Orchester: Kamerata Athens, Dirigentin: Konstantia Gourzi

 

Werknotiz

Fünf Lieder für Lefkas (Five Songs for Lefkas) ist ein Auftrag für das 50-jährige Jubiläum des Lefkas Festivals. Die Insel Lefkas, mit der ich sehr eng verbunden bin, ist die Heimat meines Vaters, wo ich als Kind oft gewesen bin und u.a. meine ersten starken Natur-Erfahrungen hatte.

Die Komposition besteht aus fünf Melodien, die mit verschiedenen Klangfarben und Rhythmen dramaturgisch zu diesem Zyklus arrangiert sind. Jedes Stück ist mit einer bestimmten emotionalen Erinnerung an Orte der Insel, Erfahrungen und Momente in der Natur, die mich als Kind geprägt hatten, verbunden. Fünf Miniaturen – die wie ein Hauch – verschiedene Emotionen erwecken.

Im ersten Stück Moonlight in Lefkas (Mondlicht auf Lefkas) erklingt eine liebliche Melodie, die sich zwischen den Violinen und Violas bewegt und mich an ein bestimmtes Mondlicht auf der Insel erinnerte. Das Stück erzeugt eine entspannte, leicht melancholische Stimmung.

Das zweite Stück In the Agora of Lefkas in the Morning (Auf dem Marktplatz von Lefkas am Morgen) besteht aus einem starken Rhythmus, Klanggeräuschen und Melodien mit geraden und ungeraden Takten. So entsteht eine starke Mischung von Klängen, wie sie am Vormittag auf dem Markt der Hauptstadt der Insel ertönen.

Das dritte Stück Ode to Maria Faneromeni (Ode für Maria Faneromeni) ist dem Maria-Kloster „Faneromeni“ gewidmet (Faneromeni heißt: die, die erschienen ist). Dieses Kloster ist ein sehr wichtiger Pilgerort auf der Insel. Dort hatte ich als Kind meine ersten Oster-Gesänge gehört, die mich sehr beindruckt haben. In diesem Stück, auch wenn es kürzer als die anderen ist, wird die Melodie von den Violinen getragen und werden verschiedene Klangfarben von Viola, Celli und Kontrabässen erzeugt. Insgesamt erhält das Stück dadurch einen Ritualer-Charakter.

Dawn in Ligia (Abenddämmerung in Ligia), das vierte Stück, hat den Charakter einer Barkarole. Die Celli und Kontrabässe spielen durchgehend ein rhythmisches Thema, um die melodischen Linien der Violinen und Violas zu unterstützen. Es ist dem kleinen Fischerort Ligia gewidmet, wo ich das erste Mal die kleinen Boote sah, die die Fische an Land brachten.

Das fünfte und letzte Stück Lefkas Dance (Lefkas Tanz) erklingt wie ein Tanz. Die ersten Violinen beginnen mit einer schwungvollen Melodie, nach dem die anderen Gruppen einen Rhythmus-Teppich aufgebaut haben. Die Melodie wird später von den Violas und Celli übernommen, bis dann alle drei Gruppen sie gemeinsam spielen. Das Stück erinnert mich an die ersten Erfahrungen, die ich auf Lefkas mit dem Wind und dem Meerblick bewußt erlebte.

Die Komposition wird mit kurzen Spannungspausen zwischen den Stücken aufgeführt. 
Dramaturgisch passen diese Stücke zu einem zeitgenössischen oder auch klassischen Programm eines Streichorchesters.

 

Partitur