Konstantia Gourzi ergänzt die Aufführung von Beethovens „Prometheus“ mit einer eigenen Komposition.
Das Projekt
Der Mythos von Prometheus ist mit dem Kampf um Wissen und Wahrheit verbunden. Das griechische Wort dafür ist Gnosis, eine Mischung aus Wissen, Suche nach der Wahrheit und Einweihung in sie. Diese verschiedenen Gesichtspunkte helfen, den Mythos auf neue Weise zu sehen. Die Frage der Tradition ist sehr wichtig – verbunden mit dem Bewusstsein für unsere Wurzeln, wie wir sie respektieren und in unser heutiges Leben übertragen können.
2004 haben Christoph Poppen und das Münchner Kammerorchester Konstantia Gourzi beauftragt, Beethovens „Prometheus“ um eine eigene Komposition zu ergänzen. Ein Stück zu schreiben, das Beethovens Zyklus einfach vorausgeht oder folgt, schien ihr zu weit entfernt, zu konventionell, ja sogar gefährlich. Die Idee, ihre eigenen Kompositionen mit Beethovens Sätzen abzuwechseln, gab dem Thema Prometheus eine zusätzliche Perspektive, mehr Zeit und einen anderen Maßstab. Es entstanden vier Stücke, die zwischen den Teilen von Beethovens Ballettmusik aufgeführt werden. Dennoch können die Stücke auch als eigenständige Komposition aufgeführt werden.
Innerhalb weniger Jahre war der Auftrag zu „Gedichte zu Prometheus“ Konstantia Gourzis eine weitere Beschäftigung klassische musikalische Quelle mit einer eigenen Komposition zu ergänzen und zu erweitern. Die alte und die neue Epoche wie in einem Dialog musikalisch zu verschmelzen und damit einen neuen Fokus auf das alte Werk zu gewinnen, ist als Aufgabe für sie musikalisch immer wieder sehr reizvoll.
Aufführungen
Vorschau-Konzert: 18. Januar 2006, Essen
Uraufführung: 19. Januar 2006, Prinzregententheater, München
Weitere Aufführungen: 20. Januar 2006, Ravensburg
Münchner Kammerorchester, Dirigent: Christoph Poppen
12.Februar 2008, Stollingen
13Februar 2008, Hamburg
Hamburger Camerata, Dirigent: Claus Bantzer
3.März 2009, Leipzig
MDR Sinfonieorchester Leipzig, Dirigent: Florian Ludwig
2.Juni 2012, Neubrandenburg
Neubrandenburger Philharmonie, Dirigent: Stefan Malzew
18.September 2014, Freiberg
19.September 2014, Döbeln
Mittelsächsische Philharmonie, Dirigent: Raoul Grüneis
Februar 2021, Wien
Aufnahme
ORF-Radio Symphonie Orchester Wien, Dirigentin: Marin Alsop