fliegender teppich 2013 – Odyssee

Drei Komponisten wurden von Konstantia Gourzi eingeladen, Homers „Odyssee“ als Inspirationsquelle für eine zeitgenössische Oper zu nutzen und auf aktuelle Themen zu übertragen.

Fliegender Teppich

Das Projekt

Erzählerische und musikalische Traditionen werden von Generation zu Generation weitergegeben und formen so ein kulturelles Selbstverständnis. Diese Botschaften und Weisheiten in die zeitgenössische Musik zu tragen, ist das Anliegen des Projekts „Fliegender Teppich“: Traditionelle Sagen, Mythen oder Märchen dienen den eingeladenen Komponisten als Inspirationsquelle für eine zeitgenössische Opernkomposition für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Die erste Opernproduktion „fliegender teppich 2013“ entsteht auf der Grundlage des Homer’schen Epos „Odyssee“. Die Odyssee schildert die Abenteuer des Königs Odysseus von Ithaka und seiner Gefährten auf der Heimkehr aus dem Trojanischen Krieg. In vielen Kulturen ist die „Odyssee“ zu einem Synonym für lange Irrfahrten geworden. Der Begriff der „Irrfahrt“ gewinnt mit unserem Blick auf die gesellschaftlichen, politischen und ökologischen Probleme der Gegenwart eine besondere Qualität. Während die brennenden Fragen unserer Zeit immer häufiger unbeantwortet bleiben, Zukunftsängste und Fatalismus die Gesellschaft zu lähmen scheinen, vermochte es Odysseus sich stets aus noch so aussichtslosen Situationen selbst zu befreien und in die Heimat zurückzukehren.

In dieser Opernproduktion stellt die Leitfigur Odysseus die Verbindung zu aktuellen Themen dar. Drei Komponisten waren eingeladen, sich mit zentralen Begriffswelten der Odyssee zu befassen: Migration – Integration / Sieg – Übermut – Demut / Heimkehr. Die drei Kompositionen formten schließlich ein großes Ganzes aus verschiedenen Blickwinkeln.

Bei der Auswahl der Komponisten war es Konstantia Gourzi wichtig, den Bezug zur Odyssee herzustellen und die wichtigsten Kulturen des östlich-mediterranen Raums zusammenzubringen:

– den türkisch-osmanischen Kulturraum durch die 1985 in Ankara (Türkei) geborene und in Berlin lebende Komponistin Sinem Altan
– den jüdischen Kulturraum durch den in Tel Aviv (Israel) lebenden Komponisten Amos Elkana (*1967)
– den griechischen Kulturraum durch den Komponisten Giorgos Koumendakis (*1959), der in Athen (Griechenland) wirkt und lebt.

 

Aufführungen

Uraufführung: 4. Oktober 2013, Carl-Orff-Saal, Gasteig, München
Weitere Aufführungen: 5. und 6. Oktober 2013
UA von Sinem Altan, Amos Elkana und Giorgos Koumendakis
Orchester: Ensemble opus21musikplus, Kinderchor der Bayerischen Staatsoper, Solisten: Anna Stylianaki, Susanne Drexl, Aco Biscevic, Raphael Sigling
Regie: Martina Veh, Bühnenbild und Kostüme: Alexander Polzin, Dirigentin: Konstantia Gourzi

 

Pressestimmen

„(Das Format) spricht bei Kindern eine intellektuelle und emotionale Reife an, die bisher nur selten ernsthaft in Betracht gezogen wurde. Die Uraufführung der drei explizit dafür konzipierten Kurzopern bestätigte, dass es möglich und inspirierend ist, alle Generationen zu einem kulturellen Ereignis zu vereinen.“ neue musikzeitung, 7. Oktober 2013

 

Links

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