Paharión, the Red Angel in the Garden of las Huelgas

15 Dialoge zwischen West und Ost

op. 62, 2015

Für Schola Antiqua, Byzantinischen Gesang, Violine, Lyra, Ney, Klarinette/Bassklarinette
Dauer: 65 min.

Kompositionsauftrag des Patrimonio Nacional España
Uraufführung: 10. Oktober 2015, Kloster Las Huelgas, Burgos/Spanien. Chor: Schola Antiqua Spanien, Solisten von opus21musikplus: Byzantinischer Gesang und Lyra: Vassilis Agrokostas, Violine: Miltiades Papastamou, Klarinette/Bassklarinette: Slava Cernavca, Ney: Harris Lambrakis, Dirigenten: Juan Carlos Asensio, Konstantia Gourzi

 

Werknotiz

Paharión ist die zweite Komposition einer Kompositions-Reihe in verschiedenen Besetzungen, die Engeln gewidmet sind. Engel, die als Bilder oder Skulpturen von befreundeten Künstlern entstanden sind, inspirierten mich, ihnen Klang zu geben und sie musikalisch lebendig darzustellen.

Die Skulptur, die den Klang-Engel Paharión inspirierte, ist ein Werk von Alexander Polzin. Die Musik soll nicht die Skulptur interpretieren, sondern ihr klanglich nah stehen und mit ihr eine neue Verbindung schaffen.

Paharión ist die Kombination von Klängen verschiedener Traditionen, die sowohl auf modernen als auch auf traditionellen Instrumenten gespielt werden. Das Stück vereint fünfzehn Klangdialoge zwischen verschiedenen Kulturen: Gregorianische und Byzantinische Stimmen begegnen den westlichen Instrumenten Violine und Klarinette und auch den traditionellen Instrumenten aus dem Osten Lyra und Ney. Die Reibung zwischen den verschiedenen Stimmungen als Klangergebnis zusammenzuführen, begeisterte mich bei der Arbeit an dieser Komposition.

Die Instrumentalisten, Schola Antiqua und Byzantinischer Sänger musizieren in ihren charakteristischen Modi, die mit kurzen Texten verbunden sind. Es handelt sich um Altgriechische und Lateinische Texte aus den Skripten von Las Huelgas. Dadurch schafft Paharión eine neue musikalische Verbindung und Erfahrung.

 

Pressestimmen

„Die insgesamt vier Instrumentalisten bewegen sich mühelos zwischen historischen Klängen und zeitgenössischen Elementen, die vor allem Slava Cernavca mit seiner zum Teil regelrecht swingenden Bassklarinette beisteuert. Ebenso flexibel gestaltet der Saint Ephraim Male Choir, ein ungarischer Männer-Kammerchor, seine Gesänge zwischen Orthodoxie und spanischer Vokalpolyphonie. (…) Entscheidend bei diesem Projekt ist wohl die Utopie, dass unterschiedliche religiöse und damit auch musikalische Traditionen geeignet sind, Brücken zwischen den Menschen zu bauen. Wollen wir es hoffen. Im Germanischen Nationalmuseum jedenfalls fand diese Utopie zu einem schönen Klang.“

Nürnberger Zeitung, 14. Juni 2018

 

Partitur