Telestía

op. 103, 2023

Für Streichquartett

I. Strépsi
II. Víthisi

Dauer: 10 min.

Kompositionsauftrag von Auner Quartett
Uraufführung: 17. Oktober 2023, Austrian Cultural Forum, New York
Auner Quartett

 

Werknotiz

Telestía bezieht sich auf die Idee des Projektes „Ritus“ des Auner Quartetts, dem das Stück auch gewidmet ist. Das Wort Telestía kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet die Art, wie eine bestimmte Zeremonie durch besondere Regeln und Elemente genau ablaufen soll.

Die Frage, die ich mir zu dem Thema Ritus gestellt hatte, war, wie wir im heutigen Leben ein Ritual erleben und was ein musikalisches Ritual sein könnte. In der hohen Geschwindigkeit, in der wir leben, gibt es Wiederholungen von mehreren Elementen, die wie ein Ritual erscheinen könnten. Die Antwort suchend, war Telestía für mich die Inspiration für diese Komposition. Motive meines Orchesterstücks „Perseus und Androméda“ sind in Telestía eingeflossen und wurden im Sinne eines Rituals umgestaltet. 

Telestía besteht aus zwei Sätzen: Strépsi und Víthisi, was auf Altgriechisch „Drehung“ und „Sinken“ bedeutet.

Der erste Satz, Strépsi, besteht aus einer rhythmischen Melodie, die hauptsächlich die Violinen abwechselnd spielen. Sie wird immer wieder von verschiedenen anderen Themen unterbrochen, um dann weiter zu erklingen. Es entsteht dadurch ein Zyklus von Klang-Aktionen, der wie ein wilder Tanz in einem Ritual wirkt.

Der zweiter Satz Víthisi wirkt wie ein Nachklang des ersten Satzes. Er erzeugt durch ruhigere Abläufe und Tempi eine Stimmung des Nachdenkens und Nachempfindens.

 

Hörbeispiel

 

Partitur